
SANIERUNG EINES SCHEUNENERSATZBAUS AUS DEN 80ERN , LIEDERBACH
Private Bauherrschaft
Zurück auf Los mit Umwegen: Die Sanierung des eigentlich als hässlich empfundenen Scheunenerstatzbaus aus den beginnenden 80er Jahren war in erster Linie praktisch orientiert. Es sollten Wohnflächen für zwei Einheiten geschaffen und daher die Nutzung des Baus als Einfamilienhaus aufgegeben werden. Irgendwie war alles etwas unpraktisch; die Raumfolge war nicht logisch, das Treppenhaus irgendwie seltsam im Bestand und im Dachgeschoss noch eine große Loggia, die irgenwann überbaut wurde und um die herum sich die Flächen positionierten. Ein Scheunentor gabe es nicht mehr.... und vom ehemaligen Scheunenbau konnte man eher träumen als von der Architektur lesen.
Uns hat die Herausforderung gefallen den Bau wieder in das historische Örtchen zu integrieren. Dafür wurden die Fenster erneuert und etwas klassisch überhöht sowie schließlich die großen Dachüberstände und die beiden Zwerchhäuser aufgegeben, die den Bau mit vorgestellten Fachwerkapplikationen deutlich als Kind seiner Zeit zeigte. Um den Verlust von Fläche und Licht zu kompensieren war es uns erlaubt flache Gauben mit größerer Breite auf dem Dach zu positionieren. Der Bauherrschaft waren die Gauben natürlich etwas zu niedrig, doch sind gerade Sie die Elemente, die den Bau sehr wirksam in sein historisches Umfeld zurückmanövrieren. Sicher hätten wir uns eine andere Fassadenfarbe gewünscht, doch mit meinen Wünschen nach grünem Putz und roten Wandflächen treffe ich nur selten den Geschmack meiner Bauherrschaften. Doch auch in weißem Fassadenkleid ist uns die Metamorphose ganz gut geglückt. Der Bau wirkt harmonisch und unaufgeregt und kann sich mit naturrotem Dach wieder in seiner Umgebung integriert zeigen. "Danke!" für diese spannende Aufgabe, von deren Spannung das Ergebnis nichts erahnen lässt.